Beim Locarno Film Festival fängt „Mit Hasan in Gaza“ die Erinnerung an die palästinensische Enklave ein

Bei einer Vorführung beim Internationalen Filmfestival Locarno (Schweiz) wich das aschgraue Nachrichtenmaterial aus Gaza den leuchtenden Farben eines 2001 in der palästinensischen Enklave gedrehten Archivfilms: Das Gelb der Zitronen auf einem Marktstand, das Blau eines Caféstuhls erinnern an eine Zeit, als der Gazastreifen noch lebendig war, wenn auch bereits tief vom Konflikt mit Israel gezeichnet. Heute ist das Gebiet nach monatelanger Zerstörung durch die israelische Armee als Vergeltung für die Hamas-Angriffe vom 7. Oktober 2023 nichts weiter als ein Trümmerfeld.
Mit der Zartheit der Verzweiflung eröffnete am Donnerstag, dem 7. August, „With Hasan in Gaza “ des palästinensischen Filmemachers und bildenden Künstlers Kamal Aljafari (Jahrgang 1972) den Wettbewerb der Schweizer Veranstaltung, die bis Samstag, dem 16. August, läuft, wenn der Goldene Leopard verliehen wird. Der in Ramla, Israel, geborene und an der Kunst- und Medienhochschule Köln (Deutschland) ausgebildete Regisseur sagt gerne: „Ein Bild währt länger als das Leben eines Menschen.“ Tatsächlich spielt sein experimenteller Film, der sowohl auf Festivals als auch in Kunstzentren (MoMA in New York, Tate Modern in London usw.) gezeigt wird, mit den Geistern der Geschichte und den Kriegen im Nahen Osten.
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Le Monde